Mit der Zentralmoschee der Türkisch-Islamischen Union in Köln-Ehrenfeld entstand eines der meist diskutierten Gebäude der letzten Jahre in Deutschland. Paul Böhm, jüngster Sohn des Pritzker-Preisträgers Gottfried Böhm und Enkel des (nicht nur) Kirchbaumeisters Dominikus Böhm, hat den Typus der osmanischen Moschee in die Moderne überführt. Kuppel und Minarett dienen der türkisch-islamischen Kulturgemeinschaft als Identifikationsmerkmale. Zugleich öffnet sich der in einzelne Segmente aufgebrochene Schalenbau. Tagungssäle, Gemeinschaftsräume, Basar, Bibliothek und Museum bilden einen Komplex, der Rückbindung an das Herkunftsland, Integration in die neue Heimat und Gesprächsangebote an seine Umgebung vermitteln soll.

Für Paul Böhm, geboren 1959, Lehrer für Entwurf und Konstruktion an der TH Köln, stellt die Moschee die vorläufige Krönung seines Werks dar. Es umfasst eine Fülle anregender Projekte und ausgeführter Bauwerke, darunter Gebäude für Kultur, Hochschule, Verwaltung und Wohnen. Bei einem Architekten, der einer Familie von Kirchenbauern entstammt, nimmt es nicht wunder, dass sich darunter auch ein eindrucksvoller Sakralbau befindet. St. Theodor in Köln-Vingst ist ein Zentralbau von meditativer Geschlossenheit und zugleich weiter Öffnung in einem sozialschwierigen Stadtteil. (db, 15.3.17)

Pehnt, Wolfgang, Paul Böhm – Buildings and Projects/Bauten und Projekte, Edition Axel Menges, Stuttgart 2017, 144 Seiten, 191 Abbildungen, 24,2 x 29,8 cm, Hardcover, deutsch/englisch, ISBN 978-3-936681-85-7.

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