Einkaufsläden und -zentren gehören so eng zu unserem Alltag, dass sie nur allzu leicht zur “Architektur zweiter Klasse” geraten können. Doch zählten solche Räume des Handels in der Mitte des 20. Jahrhunderts nicht an den Rand, sondern zum Kern modernen Bauens. In seinem Buch “Pedestrian Modern” arbeitet David Smiley heraus, wie sich die architektonische Inszenierung des “Shoppings” in den USA zwischen 1925 und 1956 entwickelte.

Mit den Jahrzehnten wuchs dem modernen Architekten eine Doppelrolle zu. Nicht genug, dass er den einzelnen Geschäftsraum entwarf. Darüber hinaus wurde er verantwortlich für dessen Einbindung in den Straßenzug, die Platzgestaltung und die weitere Umgebung. Smiley verfolgt dieser Entwicklung seit den 1920er und 1930er Jahren, als Glas und Transparenz zum Innbegriff eines modernen Ladengeschäfts wurden. In den 1940er Jahren wies man zunehmend Einkaufszonen aus, um in den 1950er Jahren auf die grüne Wiese vor den Städten umzuziehen. Indem Smiley der Gestaltung der Einkaufsräume folgt, entfaltet er zugleich eine Geschichte der amerikanischen Architekturmoderne. (kb, 20.7.14)

David Smiley, Pedestrian Modern. Shopping and American Architecture. 1925-1956, University of Minnesota Press, 2013, 357 Seiten, 25 x 18 cm, ISBN 978-0816679300.

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