Das Evangelische Gemeindehaus in der Altstädter Straße wurde 1965 – mit einer Grundfläche von 26 x 12 Metern, mit 12 Zimmern und 1.217 Quadratmetern Nutzfläche – nach dem Entwurf des Architekten Werner Kaiser fertiggestellt. Knifflig war die Lage, die Nähe zu einer der wenigen unzerstörten historischen Stätten von Pforzheim, zur Altstadtkirche St. Martin. So wählte man für die der Kirche zugewandte Südfassade ein Raster aus kreuzartigen Formsteinen. Für das prominente Hauptportal schuf der Künstler Rolf Gröger eine Aluminiumguss-Gestaltung . Zur Einweihung lobte man zudem das goldfarbene “Beleuchtungsgehänge” im Treppenhaus.
Mit den Sparzwängen geriet auch das Gemeindehaus in den Blick. Zunächst war von Verkauf (und damit vielleicht von Abriss) die Rede, bis sich die Synode 2013 für ein anderes Modell entschied: Das Gemeindehaus bleibt im kirchlichen Eigentum und wird vermietet. Die notwendige Umgestaltung erfolgte in kirchlicher Trägerschaft und unter öffentlicher Förderung – für eine mindestens zehn Jahre garantierte Nutzung als Wohnraum für Flüchtlinge und/oder als sozialer Mietwohnraum. Bei der in diesen Tagen abgeschlossenen Maßnahme unter Leitung des Architekten Stephan Däsler (db3) galt es den Denkmalschutz zu beachten, der sich auf die der Kirche bzw. Straße zugewandte Süd- bzw. Westfassade konzentierte. (kb, 29.7.19)
Pforzheim, Ev. Gemeindehaus in der Altstädter Straße (Titelmotiv, Bildquelle: Gemeindebrief der Evangelischen Altstadtgemeinde 34, Juli/August 2017; Bilder unten: historische Pressebilder, um 1965)