“Der Block fürs Zuhause” – so werden Möbelstücke der besonderen Form beworben. Es geht um Kommoden, Wandtische und Leuchten, deren Form dem modernen Systembau entlehnt ist. Oder, salopp gesagt, es geht um “Plattenbaumöbel”. Längst schon haben es die Fassadenmuster der Moderne auch ins zeitgenössische Design geschafft. Wer mag, kann sich sein Heim von der Betontapete bis zum Architekturkissen rundum nachkriegsmodern zurechtdekorieren.
Nun schließt das slowakische Designstudio von Marián und Marek von Laššák eine letzte Einrichtungslücke. Beide sind inmitten ostmoderner Systembauten aufgewachsen und übersetzen nun deren Raster in den stilvollen Möbelbau. Für die Kommode werden beispielsweise die sich wiederholenden Fenster- und Balkonöffnungen auf Möbeltüren und Schubladenfronten übertragen. Diese “Lochfassaden” geben dann einen kleinen individuellen Blick frei auf das dahinter Verwahrte. So können sich Socke und Oberhemd in enger Nachbarschaft endlich eine ostmoderne Behausung teilen. (kb, 13.7.16)