1961 wurde mit dem “Picknick” (strenggenommen: “pick-nick”) eines der ersten Selbstbedienungsrestaurants in Dresden eröffnet. In der damaligen Sprache handelte es sich um ein “Ticketrestaurant” , denn man erhielt am Eingang einen Bon, den man dann – nachdem man sich selbst bei Speisen und Getränken eine Auswahl zusammengestellt hatte – am Ende beim Bezahlen vorzeigen musste. Mit diesem System ließen sich in dem langgestreckten Pavillonbau viele Gäste in kurzer Zeit durchschleusen. Weniger charmant fiel der Spitzname der Dresdener aus: “Dreckscher Löffel”. Den Entwurf des ostmodernen Bauwerks hatten die Architekten Günter Gruner, Herbert Löschau und Gerhard Landgraf geliefert.

Seit der Wende steht das ehemalige Schnellrestaurant zunehmend leer, neue Nutzungsideen zerschlugen sich mittel- und kurzfristig immer wieder. Als der Bau 2019 erneut den Besitzer wechselte, wurde der Abriss diskutiert und rasch der Antrag auf eine Neubebauung gestellt. Mit der Pop-up-Ausstellung “Zeit-Geschmack? Upcycling Picknick” soll nun vom 4. Juli bis zum 8. August 2021 nach der Zukunft des Gebäudes gefragt werden: Die breite Spanne der Möglichkeiten liegt zwischen Abriss und Umnutzung. Vor diesem Hintergrund hat das örtliche Stadtmuseum die Geschichte des ostmodernen Bauwerks aufgearbeitet, während Studierende der TU Dresden ihre Vorschläge für einen Umbau zeigen. Daneben stellt der neue Investor seine Pläne für Abriss und Neubau vor. Die Ausstellung bildet eine Kooperation des Stadtmuseums Dresden mit der TU Dresden (Professur für Gestaltungslehre, Fakultät Architektur), ostmodern.org und Quarterback Immobilien. (kb, 30.3.21)

Dresden, ehemaliges "Picknick" (Bild: Frze, CC BY SA 3.0, 2014)

Dresden, ehemaliges “Picknick” (Bild: Frze, CC BY SA 3.0, 2014)


Titelmotiv: Leuchtreklame des Dresdener “Picknick” nach Abnahme, 2013 (Bild: Stadtmuseum Dresden, SMD/2013/00161)

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