Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs teilte sich die Geschichte der (ehemals) sowjetischen Staaten in ein davor und ein danach. Aber genügt dieses „post“, um die vielfältigen Formen von Erinnerungskultur und Nationalitätsbild zu fassen? Lässt sich die postsowjetische Gesellschaft mit den Theorien einer postimperialen und -kolonialen Geschichtsschreibung analysieren? Diesen Forschungsfragen folgt die PhD-Tagung „Beyond the ‚posts‘: Defining the former Soviet sphere of influence in a post-colonial and post-imperial age“, veranstaltet am 8./9. Oktober 2025 von den Abteilungen für Osteuropäische Geschichte der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg an der Universität Bonn, Institut für Geschichtswissenschaft, Abteilung für Osteuropäische Geschichte (Adenauerallee 4-6, 53113 Bonn). In der behandelten historischen Phase lassen sich einige gemeinsame Linien ausziehen, darunter Formen des Holocaust-Gedenkens mit einer stark betonten „Opfer- und Täterrolle“. Gleichzeitig deutet man die Geschichte der sich neu formierenden Nationen im Widerstands gegen den Bolschewismus und den zaristischen Imperialismus.

Die im Rahmen der Tagung möglichen nationalen und transnationalen Themen erstrecken sich auf das Gebiet von Mittel- und Osteuropa bis zum Kaukasus, Westasien und Zentralasien. Neben Schwerpunkten zur Aufarbeitung des Stalinismus sowie der Zuschreibung von Täter- und Opferidentitäten soll auch die Rolle der zivilgesellschaftlichen und der staatlichen Erinnerungskultur untersucht werden. Noch werden Themenvorschläge für die Tagung gesucht, die bis zum 15. Juni 2025 eingereicht werden können, als Zusammenfassung des Projekts in englischer Sprache (max. 300 Worte) an Melanie Hussinger und Hera Shokohi per E-Mail: beyondtheposts2025@gmail.com. Die Bewerber:innen werden bis zum 30. Juni 2025 über den Stand informiert. Reisekosten bis zu 100 Euro werden von den Veranstalter:innenn erstattet, eine Tagungspublikation ist geplant. (kb, 13.6.25)

Wrozlaw, Kaufhaus Solpol, 1993 errichtet, 2022 abgerissen (Bild: Volens nolens kraplak, CC BY SA 4.0, 2015)

Wrozlaw, Kaufhaus Solpol, 1993 errichtet, 2022 abgerissen (Bild: Volens nolens kraplak, CC BY SA 4.0, 2015)

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