Bei ostmodern.org und allen anderen Aktivisten für den Erhalt des ehemaligen Terrassenrestaurants am Potsdamer Brauhausberg dürften gestern abend die Sektkorken geknallt haben: Die “Potsdamer Neuesten Nachrichten” (PNN) meldeten das Ende des Werkstattverfahrens, das nach beharrlichen Protesten gegen den Abriss des Minsk im Herbst 2018 eingeleitet worden war. (Im April 2018 berichteten wir bereits über den Offenen Brief von ostmodern.org, zu dessen Erstunterzeichnern wir zählten.) Der ostmoderne Bau wurde 1977 – zum 60. Jahrestag der Oktoberrevolution – am Brauhausberg eröffnet. Mit dem gestaffelten Flachdachbau ergänzte der Architekt Karl-Heinz Birkholz (mit Wolfgang Müller) die ebenfalls von ihm geplante geschwungene Schwimmhalle aus dem Jahr 1971.
Seit Jahren wurden verschiedene Planungen für das inzwischen leerstehende Terrassenrestaurant diskutiert, die zumeist auf Verkauf und Abriss hinausliefen. Nach dem gestrigen Beschluss soll das Minsk nun um einen Neubau ergänzt und ggf. aufgestockt werden. Dieser Kompromiss stelle, berichtet die PNN, sowohl den Investor als auch die Stadtwerke als auch die Ostmodernisten zufrieden, da so ausreichend Nutzfläche geschaffen und zugleich der bestehende Bau erhalten werde. Wie genau die neue Lösung aussehen kann – und was genau das für die ostmodernen Architekturformen bedeuten würde -, sollen weitere Gespräche und ggf. ein städtebaulicher Wettbewerb ausloten. Jetzt ist aber erst einmal Feiern angesagt! (kb, 16.1.19)
Potsdam, Restaurant “Minsk” (Bildquelle: Architektur der DDR 28, 1979, 10)