Rekonstruktivismus scheint ansteckend zu sein: Aktuell breitet er sich über Potsdam aus. Schon 2012 wurde der neue Landtag an die Form des 1960 abgebrochenen historischen Stadtschlosses angelehnt. Nun denkt man laut über die “Potsdamer Mitte” nach. Seit 2014 läuft ein mehrstufiges “Werkstattverfahren”, um die Neugestaltung des Lustgartengeländes zu diskutieren. Um 1960 wurde hier ein “neues sozialistisches Stadtzentrum” geschaffen – und als markanten Teil davon gestaltete Sepp Weber bis 1969 das Interhotel.

Nach der Wende als Mercure-Hotel weiter betrieben, wird diese neue “Stadtkrone” nach einem Eigentümerwechsel lebhaft diskutiert. Soll sie gehalten, abgerissen oder “verschönert” werden? Zwischenzeitlich liebäugelte die Stadt damit, das Hochhaus zu kaufen, niederzulegen und die neue Freifläche dem historischen Lustgarten anzugliedern. Auf der anderen Seite setzt sich die Initiative “Potsdamer Mitte neu denken” für die ostmodernen Gestaltungsqualitäten des Ensembles ein. Das Werkstattverfahren brachte mehrheitlich Entwürfe, die Fläche ohne das Hochhaus zu entwickeln. Eine Bürgerbefragung und ein Stadtverordnetenbeschluss vom März 2015 hingegen sprechen sich gegen den Abriss des Hotelriesen aus. (kb, 1.5.15)

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