Wozu ist eine Parkhaus nutze, wenn wann darin nicht mehr parken kann? In Stuttgart wird diese Frage gerade in der Leonhardsvorstadt diskutiert, wo das Züblin-Parkhaus zur Disposition steht. Der Erbpachtvertrag des aktuellen Betreibers läuft 2023 aus, sodass Neuplanungen möglich wären. Viele stört das vielgeschossige betonsichtige Parkdeck der 1960er Jahre ästhetisch wie städtebaulich an der Nahtstelle zum Stuttgarter Bohnenviertel. Andere sehen hier viel Freifläche für zentrumsnahe Entfaltung. Die Gretchenfrage: Abreißen und neu bauen oder umgestalten im Bestand? Die erste Variante potenziert die räumlichen Möglichkeiten, die letztere schont Ressourcen, Baubestand und Nerven. Am Ende wird viel davon abhängen, wer den Umbau dieser Quartierfläche anleiten (und finanzieren) soll und ob die Tragstruktur des Parkhauses weitreichende Veränderungen hergibt.

Mit Aktionen wie Theater, Ausstellungen und Urban Gardening auf dem Parkdeck, mit dem Kultur-Kiosk und der “Ebene 0” wurde dieser städtische Zwischenraum in den letzten Jahren immer wieder kreativ bespielt. In diesem Jahr war im Rahmen der IBA ’27 ein Planspiel unter Bürger:innenbeteiligung mit architektonischem Input für das Gelände inkl. Parkhaus durchgeführt worden. Ganz konkret könnte man sich Wohnbebauung an dieser Stele oder im Bestand des Parkhauses vorstellen, vielleicht mit einer Tiefgarage darunter. Inzwischen ist das Pro und Kontra Züblin-Parkhaus längst zum Politikum geworden – jüngst schaltete sich gar der evangelische Stadtdekan an ein (pro Abriss), denn an der Leonhardskirche überlegt man gerade parallel, wie man sich im Quartier neu aufstellen kann. Da wäre eine Wohnbebauung mit viel Zielgruppe in direkter Nachbarschaft natürlich von Vorteil. (kb, 3.11.21)

Stuttgart, Urban Gardening auf dem Züblin-Parkhaus (Bild: Heidrun S., 2016, via foursquare.com)

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