Im Sommer diesen Jahres wurde nach einem Wasserrohrbruch der Keller des Diesterweg-Gymnasiums (1977, Pysall, Jensen & Stahrenberg) in Berlin-Wedding überflutet. Abgepumpt ist das Wasser noch immer nicht, aber jetzt ist zumindest klar: Es ist weniger schadstoffbelastet ist als befürchtet. Trotz dieser guten Nachricht spricht sich der Schulstadtrat, wie die “Berliner Woche” vor wenigen Tagen berichtete, weiter für den Abriss des orangenfarbenen Ensembles aus. Er will stattdessen – schon fast paradox – einen Schulneubau.

Der prägnante Gebäudekomplex, der als erste Oberstufenzentrum Berlins die reformpädagogischen Ziele der 1960er und 1970er Jahre bezeugt, steht seit 2011 leer. Die meisten anderen Schulen der Stadt aus dieser Zeit wurden bereits wegen Asbestbelastung abgerissen. Im Wedding verbaute man jedoch nur in den Kellerräumen Asbest in geringem Umfang. Grund dafür ist, wie der Architekt der Schule Hans-Joachim Pysall erklärte: Damals wurde eine Sprinkleranlage installiert, um verschiebbarer Wände  einbauen zu können – Asbestverkleidungen in den Obergeschossen waren deshalb nicht notwendig. Eigentlich eine gute Ausgangslage für die Weiternutzung und den Umbau zum Quartierszentrum mit preiswerten Wohnungen, wie es die Initiative “psWedding” vorschlägt. Bislang scheiterte das gemeinwohlorientierte Konzept an bürokratischen Hürden – die Zukunft des Diesterweg-Gymnasiums ist also heute tatsächlich noch ein Stück “ungewisser”. (ck, 9.12.18)

Berlin-Wedding, Diesterweg-Gymnasium (Bild: Christian Kloss, urbanophil)
Berlin-Wedding, Diesterweg-Gymnasium (Bild: Christian Kloss, urbanophil)

Berlin-Wedding, Diesterweg-Gymnasium (Bild: Christian Kloss, urbanophil)

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