Bis 1974 war die Welt in Iserlohn noch in Ordnung: Da gab es ein malerisches Rathaus, das der Architekt Wilhelm Raffloer 1875 im verspielten Stil der Neorenaissance gestaltet hatte. Doch seit Mitte der 1970er Jahre dient dieser Bau als Stadtbücherei, denn Iserlohn hatte nach rund 100 Jahren ein neues Rathaus erhalten. Ein Architektenteam unter der künstlerischen Oberleitung von Ernst Dossmann brachte die zuvor über die Stadt verteilten Verwaltungsfunktionen von 1972 bis 1974 in einem klaren kantigen Betonbau am Schillerplatz zusammen.

Und diese Betonschönheit steht seit der Jahreswende unter Denkmalschutz. Noch 2014, zum 40-jährigen Jubiläum der Einweihung, hatte man – im Zuge der avisierten Neugestaltung des Schillerplatzes – laut über einen Neubau nachgedacht. Nun ist von einer “Kernsanierung” Anfang der 2020er Jahre die Rede. Der neue Schutzstatus wird dabei auch die Denkmalpflege mit an den Verhandlungstisch bringen. Zusätzlich wirft die Stadt mit ihrem neuen Kulturdenkmal ein Auge auf Fördertöpfe wie für die “Regionale 2025”. Während der Betonbau heute vor Ort nicht nur geliebt wird, war man 1974 voller Stolz. In einer Broschüre zur Einweihung hieß es: “Das Auffälligste am neuen Rathaus ist seine Schönheit.” Dem haben wir nichts hinzuzufügen. (kb, 25.3.18)

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