Der öffentliche Raum hat wenig Lobby, immer noch. Auch wenn das Bewusstsein für den Wert solcher Freiräume ohne Kommerzzwang in den letzten Jahren gerade in Fachkreisen gestiegen ist, in der Stadtplanung fehlt noch ein spürbarer Ruck in diese Richtung. Zu diesem Schluss kommt auch die Schweizer Initiative OpenSquare, die u. a. den Tag des öffentlichen Raum ins Leben gerufen und damit das Thema in eine breite Debatte überführen will. In der Schweiz wurde in den vergangenen Wochen eine große öffentliche Befragung abgeschlossen. Mit dem Konsultationsprozess für das Raumkonzept Schweiz 2050 sollen, zum ersten Mal in dieser Form seit 10 Jahren, wieder alle mitreden können, wie der immer knapper werdende Boden künftig für Fabriken und Wohnungen, Bahn- und Straßennetzt, Wälder und Gärten genutzt werden soll. Dafür hat der Bund gemeinsam mit den Kantonen und Gemeinden einen Entwurf für das Raumkonzept 2050 entwickelt. Dieses Papier wird, nach dem Ende des Konsultationsprozesses, noch 2025 öffentlich vorgestellt werden. Dann ist es nicht verbindlich, soll aber als Richtschnur für die Fachleute und die Verantwortlichen in der Politik dienen.

Nun hat OpenSquare seine Stellungnahme zum Konsultationsentwurf des Bundes vorgelegt. Zunächst lobt die Initiative, dass das entstehende Raumkonzept 2050 wichtige Ziele wie Klimaresilienz, Mobilität oder soziale Kohäsion bereits einbezieht. Doch es fehle ein zentraler Punkt: “Der öffentliche Raum […] ist das Rückgrat einer lebendigen Demokratie”, betont Thomas Schregenberger, Vorstandsvorsitzender von OpenSquare. Daher müsse der öffentliche Raum als verbindendes Element zwischen den strategischen Zielen und Raumtypen verankert werden- In diesem Sinn gehöre in die Präambel des Dokuments. All das ist noch in der politischen Schwebe, doch am nächste Tag des öffentlichen Raums, am 29. Juni 2025 soll das Thema wieter mit Leben gefüllt werden. Denn, so OpenSquare, immerhin ist es „Raum von allen für alle“. (kb, ­23.4.25)

Zürich, Bürkliplatz mit dem Musikpavillon (1908, Robert Maillart) wird auch für kulturelle Zwecke genutzt (Bild: Dietmar Rabbich, CC BY SA 4.0, 2011)

Zürich, Bürkliplatz mit dem Musikpavillon (1908, Robert Maillart) wird auch für kulturelle Zwecke genutzt (Bild: Dietmar Rabbich, CC BY SA 4.0, 2011)

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