Im Sommer 2024 hatte die Scharoun-Gesellschaft auf StartNext eine Kampagne gestartet, um den letzten Film mit Hans Scharoun digitalisieren und restaurieren zu lassen. Kurz vor Weihnachten lag das Digitalisat bereits vor und wird am 7. Februar 2025 an der TU Berlin uraufgeführt. Der Film entstand 1970 im Vorfeld des Rotterdamer Kongresses „Bürger und Stadt im Jahre 2000“, wo Hans Scharoun auch der Preis der Erasmus-Stiftung verliehen werden sollte. Die Idee hinter dem Film war es, dem internationalen Publikum die Person und das Schaffen Scharouns plastisch vorzustellen. Beauftragt wurde der Regisseur George Sluizer (1932-2014, Silberner Bär 1961), gedreht wurde in der Berliner Siemensstadt, der Siedlung Charlottenburg Nord, der Berliner Philharmonie, in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung, dem Wohnquartier „Rauher Kapf“ in Böblingen sowie in den Schulen von Lünen und Marl.
Der Erasmus-Preis sollte Scharouns letzter Preis und dieser Film – soweit bekannt, der einzige in Farbe – sein letzter Film werden, denn der Architekt verstarb zwei Jahre später im Jahr 1972. Von den Filmaufnahmen verlor sich bald jede Spur. Zunächst wurden die Tapes nach Bonn und Berlin gesendet, 1973 konnten sie noch in Hamburg nachgewiesen werden. Zufällig wurde der Film im Dezember 2023 im Filmmuseum Amsterdam gefunden. Die nun vorliegende Restaurierung wurde von Annike Kross und Jeroen de Mol vorgenommen, unterstützt haben die Scharoun-Stiftung dabei die Wüstenrot-Stiftung, die Deutsche Wohnen und das Crowdfunding auf StartNext. Die Scharoun-Gesellschaft lädt am 7. Februar 2025 um 19:00 Uhr zur Filmvorstellung in den Hörsaal A053 der Architektur-Fakultät an der TU Berlin ein (Straße des 17. Juni 152, 10587 Berlin). Mit anschließender Diskussion, der Eintritt ist frei, keine Anmeldung erforderlich. (pk, 30.1.25)
Screenshot aus dem „Letzten Scharoun-Film“, 1970 (Bild: Screenshot Scharoun-Stiftung, 2025)