Das derzeit vom “RZ – Kunst- und Kreativhaus” zwischengenutzte Potsdamer Rechenzentrum ist auch nach erneuter Prüfung des Landesamtes für Denkmalpflege kein Denkmal, dies teilte das Amt am 10.11.21 mit. Allerdings bleibe der Glasmosaikzyklus “Der Mensch bezwingt den Kosmos” (1971/72, Fritz Eisel) im Erdgeschosss weiterhin unter Schutz. Er wurde bereits zu DDR-Zeiten (1976) in die Bezirksliste der Stadt Potsdam als Denkmal eingetragen. “Im Sinne der Nachhaltigkeit und aus konservatorischer Sicht” halte man das Gesamtgebäude aber für erhaltenswert. Begründet wurde die ablehnende Einschätzung des Landesamtes unter anderem damit, dass im Lauf der Zeit zahlreiche Veränderungen vorgenommen wurden. Das habe “zu tiefgreifenden Folgen für die Ästhetik geführt” …

Damit bleibt es leider bei der unklaren Zukunft des 1969-72 als “Zentrum für Datenverarbeitung” errichteten DDR-Baus: 2024 soll ein Trakt zugunsten der Rekonstruktion des Garnisonskirchen-Turms fallen, auf dessen Fundamenten er teilweise steht. Der Zwist zwischen Modernisten und Reko-Freunden schwelt schon länger. Letztere würden das Rechenzentrum lieber heute als morgen abgerissen sehen, um die Potsdamer Mitte historisierend wiederaufzubauen. Die Computerära in der Landeshauptstadt Brandenburgs ist ohnehin vorbei: Einst waren im Rechenzentrum insgesamt drei „Elektronenrechner“ Robotron 300 inklusive Peripherie installiert, 1976 wurden sie um einen ESER-Computer EC 10400 ergänzt. Nach 1990 wurden sie demontiert, in jener Zeit erfolgte auch die Fassadenrenovierung, die heute die Unterschutzstellung verhindert. (db, 13.11.21)

Potsdam. Rechenzentrum (Bild: Florian Schäffer, CC BY-SA 3.0)

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