Ob unser Planet reif für die Intensivstation ist, mag diskutabel erscheinen. Dass es der Erde nicht wirklich gut geht, dürften aber die meisten mittlerweile verstanden haben. Und so liegt die Ausstellung “Critical Care”, die noch bis kommenden Sonntag (9. September) im Architekturzentrum Wien läuft, mit ihrem Anliegen richtig, auch wenn der Untertitel „Architecture and Urbanism for a Broken Planet“ arg dramatisch klingt. Doch moderne Stadtplanung und Baukunst sind tief verwoben mit dem umwelt- und ressourcenfressenden Kapitalismus. Und so widmet sich die Schau einer architektonischen Neuausrichtung hin zu Nachhaltigkeit, Anpassung an örtliche Verhältnisse und verantwortungsbewusstem Umgang mit dem (nachkriegsmodernen) Bestand.

Die Kuratorinnen Angelika Fitz und Elke Krasny finden die Ursachen für die Krise auch in einer Architektur, die der Welt mit vorschnellem Abriss und Neubau ihren Stempel aufdrückt. 21 internationale positive Beispiele zwischen Neubau und Umgestaltung zeigen, dass manchmal schon eine kleine Ergänzung, eine behutsame “Reparatur” dabei helfen kann, die gewohnte Umgebung neu zu entdecken und klüger zu nutzen. Begleitend zur Ausstellung ist bei MIT Press eine gleichnamige Publikation erschienen. (db, 2.9.19)

Im Bestand wurde neuer öffentlicher Raum für Soziales, Kultur und Freizeit geschaffen: Paulo Mendes da Rocha und MMBB Architekten: SESC 24 Maio, São Paulo, Brasilien, 2017 (Bild: © Foto: Ana Mello)

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