Das Netzwerk ostmodern ruft den Investor des Dresdener Robotron-Areals dazu auf, künstlerisch wertvolle Bleiglasfenster vor der Zerstörung zu bewahren. Sie befinden sich im Komplex “Atrium I” – jenem Gebäude, das gerade zugunsten einer Wohnanlage abgerissen wird. Bei diesem Bau der einstigen DDR-Microchipschmiede wurde großer Wert auf die Gestaltung gelegt – erkennbar etwa an den Fassadenteilen aus Meissner Keramik oder den Giebelwänden aus Formsteinen der Dresdner Künstler Karl-Heinz Adler und Friedrich Kracht. Das größte Stück Baukunst ist das Bleiglas-Mosaik im Treppenhaus. Den Entwurf lieferte der leitende Architekt des Gesamtkomplexes, Axel Magdeburg, ausgeführt wurde es durch die Künstler Günter Gera und Gerhard Papstein.
Ostmodern richtet sich nun an die Tochtergesellschaft der Immovation-Unternehmensgruppe, sich um den Erhalt dieser Zeugnisse des DDR-Bauens verdient zu machen. Zitat: „Wir appellieren, diese Werke nicht shreddern zu lassen, sondern sorgfältig zu demontieren und in der zukünftigen Bebauung in würdiger Form wieder sichtbar zu machen. Beispiele aus anderen Städten zeigen, dass so etwas technologisch möglich ist. […] könnte das Unternehmen der Dresdner Bevölkerung damit auch ein herausragendes Gastgeschenk stiften!“ Das sieht moderneREGIONAL genau so, und deshalb hoffen wir das Beste – die Bauherren lassen Bereitschaft erkennen! (db, 4.3.16)
Eventuell bleibt die gewaltige Bleiverglasung des Dresdener Robotron-Gebäudes (1969-72) erhalten (Bild: Martin Maleschka)