Der VEB Strickwarenmode “Aktivist” überlebte die DDR nur kurz: Seit den 1990ern verfallen die Betriebsgebäude in Zwickau-Planitz, einige sind bereits abgerissen. 2017 sollen die letzten Bauten mithilfe staatlicher Fördergelder verschwinden, darunter der Speisesaal der Betriebskantine. Mit ihm droht ein zwölf Meter langes Stück DDR-Kunst zu verschwinden: In den 1980ern wurde hier der Lebensbaum des Zwickauer Künstlers Edgar Klier (1925-2015) angebracht. Das Keramik-Relief bildet den Ablauf eines sozialistischen Werdegangs nach: Links wird die junge Liebe dargestellt, die Mitte beherrscht das Arbeitsleben, die Kacheln rechts sind Familie und Alter gewidmet.

Der Lebensbaum die Jahre des Leerstands arg geschunden überdauert – und bleibt wohl erhalten: Die Kacheln sollen geborgen werden. “Für den Eigentumserwerb laufen noch Abstimmungen mit dem Freistaat Sachsen und dem Fördermittelgeber”, sagte Heike Reinke von der Pressestelle des Rathauses der Freien Presse Zwickau. Abbau und Reinigung des Kunstwerkes kosten vermutlich rund 8000 Euro. Die Stadt verhandelt mit der Sächsischen Aufbaubank, ob dies über Fördermittel finanziert werden kann. Wie Reinke sagte, gebe es parallel Gespräche mit den Geschäftsführern der Gesellschaft für intelligente Infrastruktur Zwickau (GIIZ). Die Idee: Das Wandbild könnte im Gebäude des Erlenbades wieder angebracht werden. (db, 23.9.16)

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