Während die Modernisten noch die Tage bis zur großen U-Bahn-Tagung-Ausstellung in Berlin zählen, denkt die Initiative Kerberos schon weiter: an die U-Bahn in Bonn. In einem Offenen Brief (voller Wortlaut hier) wenden sich die U-Bahnretter an den Oberbürgermeister und weitere Verantwortungsträger von Stadt, Land und ÖPNV mit dem Appell “Rettung für die Bahn des Bundes”. Sie wünschen sich “mehr Wertschätzung im Umgang mit den ältesten U-Bahnstationen Bonns” – ganz konkret “eine zügige Eintragung der Bahnhöfe” (im “Bonner Tunnel” von Hauptbahnhof bis Heussallee/Museumsmeile) “in die Denkmalliste und einen schärferen Blick auf Vollständigkeit und Kohärenz des bisher weitgehend erhaltenen Gestaltungskonzepts”.
Zum Hintergrund erläutert Kerberos: “Zwischen Bonn Hauptbahnhof und Heussallee/Museumsmeile wurde 1975/79 die erste U-Bahnverbindung der Bundeshauptstadt Bonn eröffnet, mit der das Regierungs- und Parlamentsviertel an das Stadtzentrum und den Fernverkehr der Bahn angeschlossen wurde.” Als prominente Köpfe des Architektenteams lassen sich Alexander Freiherr von Branca, das Kölner Büro Peter Busman/Godfried Haberer und die Wiener “Architektengruppe U-Bahn” nennen. Doch damit aus dieser freudvollen Baukunst kein Frust wird, möchte Kerberos an die – von der Werkstatt Baukultur Bonn 2015 angestoßene – Diskussion anknüpfen und weitere schleichende Veränderungen etwa im Bereich Wegweiser und Beschriftungen verhindern. (kb, 5.2.19)
Bonn, U-Bahnstation Heussallee/Museumsmeile, 1975 (Bild: Initiative Kerberos, 2017)