Der kubanisch-französische Architekt Ricardo Porro ist am 25. Dezember 2014 im Alter von 89 Jahren verstorben. Nach seinem Studium entwarf er in Havannna bereits mehrere Villen und schuf ab 1960 im Auftrag Fidel Castros zwei Kulturbauten: Die Schule für Modernen Tanz und die Kunstschule in Havanna. Die skulpturalen Gebäudeensemble wurden jedoch nicht im Sinne ihres Architekten vollendet, denn die Revolution fraß ihre Kinder: Ricardo Porro fiel mit steigendem Einfluss der Sowjets auf Kuba in Ungnade und floh 1966 nach Frankreich.

In Paris, Lille und Strasbourg lehrte er Kunst- und Baugeschichte. Seine eigenen Entwürfe, oft ausgestellt und durch Publikationen und Fotos viel beachtet, wurden indes kaum verwirklicht. Ausnahme: Das Kunstzentrum L’Or du Rhin in Liechtenstein (1969-75). Das Comeback als Baumeister kam 1986, als sich Ricardo Porro mit dem Franzosen Renaud de la Noue (* 1964) zusammenschloss. Seither verwirklichte das Büro zahlreiche Bauwerke, darunter die Universitätsresidenz und die Realschule der Planstadt Cergy. Seine Kubanische Heimat hat der Meister der Organischen Architektur erst 1996 wiedergesehen, als er bei der Restaurierung seiner Schulgebäude mitwirken konnte. Gestorben ist Ricardo Porro in Paris. (db, 12.1.15)

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