Seit rund einem Jahr wird die Mensa der Bauhaus Universität Weimar saniert. Nun feierte das Studierendenwerk Richtfest. Das DDR-Gebäude ist eine der letzten individuell geplanten und fast vollständig erhaltenen Mensen der Ost-Moderne. Vor zehn Jahren wurde es durch Proteste von Studierenden und Mitarbeiter:innen der Universität vorm Abriss bewahrt: Die “Mensa am Park” sollte einem neuen Museum Platz machen. Die öffentlich geführte Diskussion um den Bau sorgte erstmals für breitere Wertschätzung der DDR-Architektur, mitverantwortlich war die Initiative “mensadebatte.de“. Letzten Endes mit Erfolg: „Die Mensa ist durch ihre besondere städtebauliche, baukörper­liche, material­ästhetische und farbliche Gestaltung ein wichtiges Zeugnis der spätmodernen Architektur in der DDR“ , beschied das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und stellte das Gebäude im April 2011 unter Schutz. Auch, wenn danach noch jahrelang zäh um die nowendige Sanierung gerungen wurde, war die Mensa damit gesichert, denn sie blieb bis zum Start der Arbeiten in Nutzung.

Die 2500 Personen Platz bietende Mensa am Park wurde 1979-1982 in der DDR von einem Team um die Architektur-Professorin Anita Bach (*1927) an der Hochschule für Architektur und Bauwesen (heute Bauhaus-Universität Weimar) geplant und mithilfe von Arbeitseinsätzen gebaut. Der Bau öffnet sich mit einer großflächigen Glasfront zum benachbarten UNESCO-Welterbe Ilmpark. 1983 wurde er mit dem Architekturpreis des Bezirks Erfurt ausgezeichnet. Bis Herbst 2021 sollen die Sanierungsarbeiten nun abgeschlossen sein, und zum Glück sollen auch die bauzeitlichen Lampen im Speisesaal mehrheitlich wieder angebracht werden. Sie fand man zu DDR-Zeiten nur noch in einem weiteren öffentlichen Bau: dem Palast der Republik. (db, 12.3.21)

Weimar, Mensa am Park (Bild: Gilbert Weise, CC BY-SA 3.0)

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