Noch bietet sich im schweizerischen St.-Gallen-Riethüsli die Chance, mit einem Blick zwei besondere Kirchenbauten der Moderne zu bestaunen: Da ist die betonplatische Reformierte Kirche, fertiggestellt 1980 nach Entwürfen des Architekten Ernst Brantschen mit einer Glasgestaltung von Ferdinand Gehr. Und in direkter Nachbarschaft die 1987 geweihte Zeltkirche der katholischen Gemeinde, ein mit viel Eigenleistung errichteter “Behelfsbau”. Letzterer weist seit rund zehn Jahre starke Schäden an der Holzkonstruktion auf. Vor Ort entschied man sich aus Kostengründen gegen eine Sanierung der katholischen Kirche – und für den Abriss, der 2020 erfolgen soll.

Schon seit sechs Jahren nutzen beide Gemeinden gemeinsam die reformierten Funktionsräume. In diesem Sommer begründete man dann eine gemeinsame liturgische Nutzung der Reformierten Kirche. Im Betonbau entstand daher eine “Gebetsecke” mit Tabernakel, Ewiglicht und Marienfigur. Auch weitere Ausstattungsstücke aus der aufgegebenen katholischen Kirche fanden ihren Platz im neuen paritätischen Gottesdienstraum. In St. Gallener Stadtteil Halden wird ein ähnliches Modell bereits seit Jahren erfolgreich praktiziert. Für Riethüsli betonte Daniel Bertoldo, Diakon der Reformierten Kirche, gegenüber der Presse die Hoffnung, dass das Miteinander stärker werde – dass die katholischen Gläubigen auch in reformierte Gottesdienste hereinschauen und umgekehrt. (kb, 3.11.19)

Riethüsli, Katholische und Reformierte Kirche (Bild: Erich Gmünder, via riethuesli.ch)

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