Die Abrissfreudigkeit in den deutschen Großstädten hat ein Ausmaß erreicht, das wieder an die 1960er erinnert. Augenfällig wird es, wenn all die gefährdeten oder bereits abgerissenen Gebäude in einer bebilderten Liste aufgeführt sind. So wie etwa in der “Roten Liste Hamburg”, die sich den zur Disposition stehenden Bauwerken, unabhängig von deren etwaigen Denkmalwert, widmet.

Ob derartige Webseiten die Verantwortlichen nachdenklich machen, sei dahingestellt. Doch vielleicht öffnen sie gleichgültigen Mitbürgern die Augen dafür, dass so manches unscheinbare Häuschen und auch so mancher vermeintliche  Betonklotz vielleicht mehr architektonische Qualität mitbringt, als das, was ein seiner Stelle entstehen soll. Die Rote Liste hat das Ziel, von Umbau und Überformung bedrohte wertvolle, prägende Ortesichtbar zu machen. Etwa, um eine Diskussion anzuregen, welche Orte auch abseits klassischer Denkmal-Kriterien geschützt werden sollten. Denn nicht nur die Denkmäler, sondern ihre Einbettung stehen für den Charakter eines ganzen Stadtviertels. Die Macher der Rote Liste richten sich dabei ausdrücklich nicht gegen Veränderung – möchten aber sensibilisieren, diese Veränderung behutsam anzugehen und genau abzuwägen, an welchen Orten sich vielleicht die Seele der Stadt festmacht. Vielleicht wäre eine derartige Rote Liste in jeder größeren Stadt hilfreich … (db, 15.2.17)

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