Als erster Eindruck, den man bei einem Besuch in Rotterdam gewinnt, bleiben die vielen Hochhäuser, die der Stadt den Ruf als “Manhattan an der Maas” eingebracht haben (Frankfurter*innen dürfte Ähnliches bekannt vorkommen). Die Rotterdamer selbst bezeichnen sie als Hauptstadt der Architektur. Doch gibt es in der zweitgrößten Stadt Hollands mehr zu entdecken als glänzende Prestige-Projekte, wie der englischsprachige Architectural Guide Rotterdam beweist, der nun in der Städtereihe von DOM Publishers erschienen ist. Anneke Bokern präsentiert in diesem Band mehr als 150 ausgewählte Bauten, von den wenigen Resten des Goldenen Zeitalters im 17. Jahrhundert über die Klassische Moderne bis hin zu zeitgenössischen Bauten. Sie stellt Berühmtheiten vor, aber auch weniger bekannte Projekte, wie zum Beispiel Kleinstbauten in Baulücken oder Bottom-up-Initiativen. Sechs Touren führen durch verschiedene Stadtregionen – ideal, um die Stadtzu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erkunden.

Zusätzlich zu einer Einführung in die Geschichte der Stadtentwicklung enthält der Architekturführer ein Kapitel über das folgenschwerste Ereignis in der Stadtgeschichte: die Bombardierung Rotterdams im Zweiten Weltkrieg und die vollständige Zerstörung des Stadtzentrums. Dieses wurde wieder aufgebaut und musste sich neu erfinden. Heute bietet die Stadt mit dem größten Hafen Europas auch die höchste Dichte an architektonischen Experimenten in den Niederlanden. Kein Wunder, dass Rotterdam nach wie vor eine florierende Architekturszene hat, zu der auch namhafte Büros wie OMA und MVRDV gehören. Ein Interview mit dem renommierten Rotterdamer Architekten Kees Christiaanse vermittelt zudem die Sicht eines Insiders auf die aktuellen Entwicklungen. Solange Reisen möglich ist: Fahrn´se hin! (db, 22.7.21)

Rotterdam, Kubushäuser (Bild: Wolfgang Weber, CC BY 3.0)

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