Bonn veränderte seine bauliche Gestalt nach 1949 grundlegend. Nicht nur die vom Bund errichteten Ämter und Ministerien sollten die Modernität der jungen Hauptstadt unterstreichen. Auch die Neubauten der Universität folgten diesem Anspruch. Ein Beispiel ist das 1967 fertiggestellte Juridicum. Der Gebäudekomplex säumt mit der nahen Universitätsbibliothek die zentrale Magistrale auf dem Weg ins Regierungsviertel. Ein neuer Architekturführer der WERKSTATT Baukultur Bonn nimmt das unterschätzte Juwel der Nachkriegsmoderne in den Blick.

Der strenge Bau ist funktional klar untergliedert, Lehre und Forschung sind räumlich und visuell voneinander getrennt. Während die juristischen Vorlesungen im flachen Mitteltrakt stattfanden, waren Bibliotheken und Büros der Wissenschaftler in zwei flankierende Türme ausgelagert. Zentraler Blickfang ist ein von Victor Vasarely gestaltetes Fassadenmosaik. Wie der ganze Baukomplex harrt es der Sanierung – vielleicht ist dieser schöne Architekturführer ja ein Weckruf? Es ist bereits der sechste seiner Art, die Vorgängerbände porträtierten unter anderem die Beethovenhalle, das Stadthaus und das Victoriabad. (jr, 12.12.16)

Werkstatt Baukultur Bonn (Hg.), Juridicum. Architekturführer, Bonn 2016, 48 Seiten, ISSN 2196-5757.

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