Dass das Saarland eine eigne, französisch-deutsch-hybride Spielart der Nachkriegsmoderne zu bieten hat, ist inzwischen kein Expertenwissen mehr (mR berichtete). Eines der prominentesten Bauwerke dieser Art steht nahe des weniger prominenten Örtchens Berus: die ehemalige Sendehalle von Europe 1. Nun zeichnet sich für den eleganten Bau aus den 1950ern eine Zukunftsperspektive ab: Der zuständige Gemeinderat hat jüngst entschieden, ihn als “Kultur und Wirtschaftszentrum” aus dem Dornröschenschlaf zu wecken.

Die Halle wurde 1954/55 von den Architekten Bernard Laffaille und Jean-François Guédy als Zentrale eines neuen Rundfunksenders mit europäischen Ambitionen erbaut. Um das Projekt zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen, musste Eugène Freyssinet schließlich übernehmen, da sich die beiden mit der komplexen Statik des freitragenden Betondachs in Form eines hyperbolischen Paraboloids übernommen hatten. Bereits vor zwei Jahren hat die Gemeinde Überherrn den avantgardistischen Bau gekauft. Ausschlaggebend für die jüngste Entscheidung war eine Machbarkeitsstudie von Lars Scharnholz, dem Chef des Instituts für Neue Industriekultur. Im nächsten Schritt soll ein konkretes Nutzungskonzept erarbeitet werden. (jr, 8.12.18)

Berus, Sendehalle Europe 1 (Bild: Marco Kany)

Berus, Sendehalle Europe 1 (Bild: Marco Kany)

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