Le Corbusier hat nicht nur Kirchen und Klöster entworfen, sondern sich auch intensiv mit dem Glauben auseinandergesetzt – so die These des frisch neu-aufgelegten Bandes “Sacred Concrete”. Flora Samuel und Inge Linde-Gaillard gehen darin der Frage nach, wie es der große Baumeister mit der Religion hielt. Demnach hatte der protestantisch erzogene Architekt in Paris Kontakt zu allerlei esoterischen Weltanschauungen. Später näherte er sich dem Katholizismus, um zugleich wiederholt gegen Konservativismen des Vatikan zu protestieren. Für die beiden Buchautorinnen liegt der Kern von Le Corbusiers Spiritualität letztlich im Weiblichen – in der Mutter und Ehefrau.

Unbestritten ist der große Einfluss von Le Corbusier auf den Kirchenbau der Moderne. Ob mit La Tourette in eckig oder mit Ronchamp in abgerundet, für jeden Geschmack war etwas dabei. Ausführlich behandelt die Publikation die Wallfahrtskirche Ronchamp, das Kloster La Tourette in Eveux, die Kirche Saint Pierre in Firminy-Vert und den nicht umgesetzten Entwurf für die Grotten-Basilika in La Sainte Baume. Für die Neuauflage wurden Einleitung, Schlussfolgerungen und Bibliografie des Buchs aktualisiert. (kb, 5.7.20)

Samuel, Flora/Linde-Gaillard, Inge, Sacred Concrete. The Churches of Le Corbusier, Birkhäuser-Verlag, Berlin 2020, Hardcover, 27 x 21 cm, 232 Seite, 190 Schwarz-Weiß- und Farbabbildungen, ISBN: 978-3-0356-2171-6.

Eveux, La Tourette (Bild: Fred Romero, CC BY 2.0, 2015, via flickr.com)

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