Die 1960er und 1970er Jahre waren die großen Jahre des Hochschulbaus. Voller Hoffnung investierte man großzügig in die geburtenstarken Jahrgänge für ein offenes demokratisches Bildungssystem. Heute drohen viele dieser Räume unbenutzbar zu werden. Um endlich belastbare Zahlen zu erhalten, strengte ein Fachgremium der Universitätskanzler mit der HIS-Hochschulentwicklung 2013 eine Studie an. Und diese berechnet nun (mit Blick auf die Jahre 2008 bis 2012) einen Sanierungsrückstand von über 20 Milliarden Euro. Bei einer – ohne Uniklinken – geschätzten Fläche von 16,8 Millionen Quadratmetern sei künftig ein Jahresbudget von 2,6 Milliarden Euro notwendig.
Es brauche sowohl Sonderprogramme für den Neubau als auch deutlich mehr Mittel für den Bestandserhalt. Denn gerade die Großprojekte der 1960er und 1970er Jahre müssten kostenintensiv saniert, energetisch ertüchtigt oder ersetzt werden. Vom möglichen – kulturellen – Wert und den bereits vorhandenen funktionalen Chancen der nachkriegsmodernen Anlagen ist nicht die Rede. Eins dürfte sicher sein: Das – auch architektonische – Bild der deutschen Hochschullandschaft wird sich tiefgreifend verändern. (kb, 21.6.14)