Zugegeben, nicht überall auf dem Gelände des ehemaligen Schlachthofs Lübeck finden sich markante Gebäude aus den 1920ern – viele der schmucklosen Hallen und Verwaltungsbauten stammen aus der Nachkriegszeit oder wurden damals umgebaut. Seit 2005 ist das Areal der “Norddeutschen Fleischzentrale” verlassen und dem Vandalismus ungeschützt ausgesetzt. Ein Investor plant, hier einen Einkaufspark und Wohngebäude errichten. Nun wird es für ihn aber kompliziert: Das Schlachthofensemble wurde unter Denkmalschutz gestellt.

Der Hintergrund: Die 1929 eröffnete Anlage ist Deutschlands letzter erhaltener Seegrenzschlachthof. Die Tiere kamen per Schiff an, der zugehörige Teil der Kaikanten steht jetzt ebenfalls unter Schutz. Zudem der ehemalige Quarantänehof sowie die Viehtrift, über die die Tiere auf den Schlachthof getrieben wurden. Sie ist in Teilen heute noch vorhanden. Hinzu kommt das eigentliche Schlachthofgebäude – die Großschlachthalle, die teilweise überbaut ist. Hinzu kommen der Verwaltungstrakt und die Torgebäude, die als Einzeldenkmale ausgewiesen wurden. Wie es mit den Neubauplanungen nun weitergeht, ist offen. Die Stadt ist insbesondere mit dem großangelegten Einkaufszentrum nicht einverstanden und bevorzugt mehr Raum für Wohnungen. Inwieweit also tatsächlich historische Bausubstanz erhalten bleibt, darf zumindest als offen gelten – wenngleich die halbrunden Torbauten weder Shopping-Mall noch Wohnblöcken im Weg stehen dürften… (db, 14.10.16)

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