Nein, es sind gerade nur traurige Neuigkeiten, die man von der Familie Schneider-Esleben hört. Dass der Musiker und Ton-Architekt Florian Schneider (auf den Namenszusatz Esleben verzichtete er) am 21. April im Alter von 73 Jahren gestorben ist, wird gerade öffentlich – und sehr zurecht – bedauert: Gemeinsam mit Ralf Hütter gründete er die Elektro-Band Kraftwerk und revolutionierte mit ihr die Musik des 20. Jahrhunderts. Darüber wird nun an vielen anderen Stellen alles Angemessene gesagt – daher schließen wir uns nur der Trauer an.

Abseits der großen Aufmerksamkeit steht aber nun auch der Abriss des ATO-Hauses in Düsseldorf-Golzheim bevor: Der 1981 fertiggestellte Bürobau ist eines der letzten realisierten Projekte von Florian Schneiders Vater Paul Schneider-von Esleben (1915-2005). Das Büro- und Ausstellungshaus (zuletzt unterm Namen “Ü 5”) nahe der Theodor-Heuss-Brücke war längste Zeit Blickfang dieser Gegend – und Beleg, dass auch “PSE” sich der Postmoderne nicht ganz verschloss. Dass der Bau mit den auskragenden blauen Dächern zwischen den Stockwerken und den markanten Belüftungsrohren nicht unter Schutz steht, ist in etwa so niederschmetternd, wie das beige-graue Elend, das an seiner Stelle errichtet werden soll. (db, 9.5.20)

Düsseldorf, Ü5 (Bild: Dr. Margot Klütsch)

ATO-Haus, Abriss, 8.5.2020 (Bild: Claudia Schneider-Esleben)

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