Auf der Suche nach einer zeitgemäßen Ausdruckskultur entfaltete sich in den 1920ern eine Bewegung zur Farbe in der Baukunst: In Magdeburg initiierte Bruno Taut den “Aufruf zum farbigen Bauen”, am Bauhaus schuf Johannes Itten seine Farbenlehre. Während De Stijl und Le Corbusier mit Farbe experimentierten, feierte die heute in populärer Verallgemeinerung stets mit dem Bauhaus assoziierte Architektur der Moderne ihren Durchbruch. Bereits 1925 wurde in Hamburg der “erste deutsche Farbentag für Architektur” veranstaltet. 1926 folgte die Gründung des “Bundes zur Förderung der Farbe im Stadtbild”. In diesem Umfeld entstanden auch die maßgeblichen Arbeiten des Hamburger Architekten Karl Schneider. Durch seine vormaligen Tätigkeiten in den Büros von Walter Gropius und Peter Behrens war Schneider der Hamburger Gestalter, der mit den Themenfeldern der am Bauhaus erörterten Architekturentwicklung am besten vertraut war und heute als Hauptrepräsentant der hanseatischen Moderne gilt.

Unterm Titel “Farbe in der Architektur – Karl Schneider in Hamburg. Eine Annäherung aus Anlass des Bauhausjahres 2019” befasst sich nun ein Symposium mit den Farbgestaltungen des Architekten, der von 1921 bis Ende 1937 in Hamburg arbeitete. Initiatoren der Veranstaltung am am 3./4. Mai in der Hochschule für Bildende Künste Hamburg sind die Karl-Schneider-Gesellschaft und das Denkmalamt Hamburg. Schneiders Farbgestaltungen stellen die Grundlage sowohl für theoretische Fragen als auch Erörterungen zur Praxis dar. Der erste Tag behandelt die Entwicklung der farbigen Konzeption, am zweiten Tag werden ausgesuchte Projekte vorgestellt und mit anderen Farbgestaltungen der Zeit verglichen. Auch Probleme der Restaurierung sowie Anregungen zur heutigen Verwendung von Farbe sollen diskutiert werden. (db, 12.4.19)

“Farbe in der Architektur” (Bild: Karl-Schneider-Gesellschaft)

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