Schneller, höher, weiter – koste es, was es wolle. Dem durchaus hedonistischen Zukunftsglauben des Sechziger entsprungen ist auch ein legendär schickes, legendär lautes und leider auch legendär umweltschädliches Passagierflugzeug: die Concorde. Das erste Exemplar des Superfliegers ist jetzt ein Denkmal – dies ließ die französische Kulturministerin Rachida Dati wissen: „Ich gebe bekannt, dass das Flugzeug Concorde Nr. 1 und seine komplette Ausrüstung unter Denkmalschutz gestellt werden“, schreibt sie auf der Social-Media-Plattform X. Die Concorde, angetrieben von vier Rolls-Royce-Motoren, war eine Gemeinschaftsentwicklung von Frankreich und Großbritannien. Ein entsprechendes Abkommen schlossen die Nationen Ende 1962. Der Erstflug der Concorde 001 fand am 2. März 1969 statt. Im selben Jahr noch flog eine Concorde erstmals schneller als Mach 1 (1200 km/h), am 4. November 1970, erreichte ein Exemplar Mach 2, knapp 2500 km/h Fluggeschwindigkeit. Im Katastrophenfilm „Airport ’80“ mit Alain Delon spielte das Flugzeug mit der absenkbaren Nase quasi die Hauptrolle.
1976 nahm die Überschallmaschine ihren kommerziellen Dienst auf. Diverse Länder ließen sie wegen ihrer Lautstärke freilich nicht zu. Von London nach New York brauchte die Concorde im Schnitt weniger als 3,5 Stunden, ihr Ende kam mit der Jahrtausendwende: Am 25. Juli 2000 stürzte ein Exemplar kurz nach dem Start vom Pariser Flughafen Charles de Gaulle ab. 113 Menschen kamen ums Leben. Nach einen vorübergehenden Flugstopp für alle Maschinen ging die Concorde im November 2001 wieder an den Start. Die hohen Kosten für Treibstoff und Unterhalt führten aber schließlich zur endgültigen Stilllegung. Der letzte kommerzielle Flug war am 24. Oktober 2003, der letzte Flug überhaupt am 26. November, als eine Concorde von London Heathrow zum Werk in Filton in Südwestengland flog. Insgesamt wurden 20 Exemplare gebaut, 18 davon sind erhalten und stehen als Ausstellungstücke in Museen oder auf Flughäfen. Ein Exemplar steht im Technikmuseum Sinsheim. (db, 9.5.25)
British Airways Concorde o.D. (Bild: Eduard Marmet, CC BY-SA 3.0)
