Der Abschied der Dortmunder Bundesbank-Filiale aus ihrem Gebäude am Hiltropwall steht fest: Ein Neubau in Aplerbeck geht im Herbst 2020 in Betrieb. Die Standorte Bochum, Hagen, Düsseldorf und Essen werden ebenfalls aufgegeben. Doch insbesondere der Dortmunder Altbau ist ein beachtliches Geschichtszeugnis – es handelt sich um das letzte Gebäude des Architekten Wilhelm Kreis (1873-1955). Seit der Kaiserzeit zeichnete er für zahlreiche Großbauten verantwortlich, darunter das Burschenschaftsdenkmal in Eisenach (1902), die Tonhalle in Düsseldorf und das Deutsche Hygiene-Museum in Dresden (1930). Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) nennt den in Eltville/Rhein geborenen Kreis ei­nen “der ein­fluss­reichs­ten Ar­chi­tek­ten der ers­ten Hälf­te des 20. Jahr­hun­derts, dem es fast im­mer ge­lun­gen war, dem je­wei­li­gen Zeit­geist und den po­li­ti­schen Ver­hält­nis­sen ent­spre­chen­de Bau­pro­jek­te zu rea­li­sie­ren”.

Um das 1950-52 als Landeszentralbank errichtete Dortmunder Gebäude wurde bereits länger debattiert, denn es stand bislang (zur Verwunderung vieler) nicht unter Schutz, eine Umnutzung aufgrund der großen Geldspeicher dürfte zumindest in Teilbereichen kompliziert sein. Nach einem Verkauf durch die Bundesbank hätte also der Abriss blühen können. Dem ist nun ein Riegel vorgeschoben: Wie die Ruhr Nachrichten vermeldeten, ist der natursteinverkleidete Gebäuderiegel nun doch unter Denkmalschutz gestellt worden, nachdem man sich zuletzt um 2006 dagegen entschieden hatte. Jetzt sind kreative Investoren gefragt! (db, 23.3.20)

Dortmund, Deutsche Bundesbank (Bild: Joehawkins, CC BY SA 4.0)

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