Seit dem 24. April 1993 steht die Imperia im Hafen von Konstanz – und ist wohl eins der meistfotografierten Motive der Bodenseeregion. Im August 2024 wurde die intrernational bekannte Statue als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz gestellt. Geschaffen wurde sie Anfang der 1990er vom Bildhauer Peter Lenk (*1947) im Auftrag des Fremdenverkehrsvereins Konstanz. Die neun Meter hohe und 18 Tonnen schwere Betongussfigur steht auf einem polygonalen Sockel, dem Rest eines alten Leuchtturms. Auf einem Rundtisch installiert, dreht sie sich innerhalb vier Minuten einmal um die eigene Achse. Anlass für die Prüfung des Kunstwerks war zum einen die Erstellung des denkmalpflegerischen Werteplans durch das Denkmalamt der Stadt Konstanz. Dieser Werteplan wird aktuell für die Konstanzer Altstadt und den als Gesamtheit ohnehin denkmalgeschützten Hafen erarbeitet.
Die recht dralle Darstellung der Kurtisane aus einer Erzählung von Honoré de Balzac vereinige in sich Elemente vom Typus der minoischen Schlangen- und Fruchtbarkeitsgöttin mit erhobenen, ausgestreckten Armen und entblößtem Oberkörper, so Folkhard Cremer vom Landesamt für Denkmalpflege. Sie stehe „für die Freiheit natürlicher Liebe oder wenigstens die Sehnsucht danach“. Auf ihren Händen trägt sie Papst und König – denn der Künstler hat die Balzac-Erzählung satirisch mit dem Konzil von Konstanz verknüft. Peter Lenk, Absolvent der Staatlichen Akademie für Bildende Künste Stuttgart, mag es gerne explizit: Von ihm stammt unter anderem auch „Der Pimmel über Berlin“ bzw. Friede sei mit Dir, so der tatsächliche Titel des 2009 am damaligen taz-Redaktionsgebäude angebrachten Werks. (db, 2.9.24)
Konstanz, die Imperia im Hafen (Bild: Varus111, CC BY-SA 4.0)