Der Abriss sollte damit erstmal vom Tisch sein: Die ZF-Arena in Friedrichshafen am Bodensee, die 2003 in der 1968 fertiggestellten Messehalle 1 eingerichtet wurde, ist unter Denkmalschutz gestellt worden. Der Bau war für Sportbelange frei geworden, als die örtliche Messe das Gelände aufgegeben hatte. Die 1950 ins Leben gerufene Messe Friedrichshafen hat in ihrer Geschichte gleich dreimal den Standort gewechselt. Beim zweiten Umzug entstand 1968 nach Entwürfen des Architekten Josef Wund die Halle 1, die damals als größte freitragende Gasbeton-Hängedach-Halle Deutschlands galt. Nach dem Wegzug er Messe übernahmen u. a. die Volleyballer:innen die Halle 1, die 2008 zu ihrem heutige Name ZF-Arena kam. Am Umbau für diese neue Bestimmung war wieder Josef Wund beteiligt. In den folgenden Jahren wurde die Halle multifunktional genutzt – von Kultur bis Sport. Der Knackpunkt der Halle ist ihr Hängedach, das den besonderen baukünstlerischen und konstruktiven Wert ausmacht, aber eben auch die statische Achillesferse darstellt.

Im Herbst 2020 hatte man die Halle wegen statischer Probleme geschlossen. Grundlage für diese Entscheidung war ein Gutachten aus dem Jahr 2019, das neben Schäden an den Fassaden vor allem Korrosion an den Halterohren der Stahlseile der Dachkonstruktion festgestellt hatte. In der damaligen Presseerklärung hieß es: “Eine Sanierung der als Sporthalle genutzten ehemaligen Messehalle ist aufgrund des Alters der ZF Arena, der besonderen Konstruktion und des damit verbundenen Aufwands nicht sinnvoll, ein Abbruch ist voraussichtlich notwendig.” Im selben Text wurde aber ebenso eingeräumt, dass keine akute Einsturzgefahr bestehe. Nach der Unterschutzstellung dürften die Abrisspläne erst einmal auf Eis gelegt werden. (kb, 28.10.21)

Friedrichshafen, ZF-Arena (Bild: Fruchtzwerg94, CC BY SA 3.0, 2014)

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