In Schwerin regt sich aktuell lauter Protest gegen ein geplantes Neubauvorhaben – ein Parkhaus im direkten Umfeld dreier ostmoderner Bauten: die Sport- und Kongresshalle von 1960, das gegenüberliegende Hochhaus von 1963 und die Hyparschale, unter Beteiligung von Ulrich Müther 1972 als Messerestaurant „Panorama“ errichtet. Eine Online-Petition, die bereits mehr als 700 Stimmen eingesammelt hat, wendet sich an Kultusministerin Bettina Martin, die Obere Denkmalschutzbehörde Mecklenburg Vorpommern und den Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier. Das „Denkmal Ensemble Ostmoderne Weststadt/Lambrechtsgrund“ soll geschützt und der Parkhausneubau verhindert werden.
Der Presse gegenüber äußert sich der Galerist Stephan Schröer, Initiator der Petition, optimistisch. Er erfahre über Zuspruch und Zuschriften eine breite Unterstützung. Denn, über den baukünstlerischen Wert der Anlage hinaus, seien viele Schweriner:innen von Kindheit an mit den bedrohten Bauten verwachsen. Nicht zuletzt hat sich eine Bürger:inneninitiative gegründet, die ein Schlaglicht auf die negativen Klimafolgen der Bodenversiegelung durch den avisierten Parkhausneubau wirft. Daher fordert die Petition, neben den drei bereits gelisteten Bauten, auch das Multifunktionsgebäude „Achteck“ aus dem Jahr 1969 und die umgebende Fläche als Denkmalgebiet auszuweisen. Inzwischen zeige sich der Investor in Teilen einsichtig und will, auch aufgrund der Auflagen der Denkmalpflege, die Gebäudehöhe zu reduzieren und auf vorgesehene Dachwohnungen zu verzichten. Vor der Freigabe der Planungen will die Kommune noch eine Prüfung auf Denkmal-, Umweltschutz- und Artenschutz abwarten. (kb, 27.7.25)

Schwerin, ehemaliges Panoramarestraurant (Bild: Tmv23, CC BY SA 4.0, 2024)
