Drei Kuben mit Flachdach, Rasterfassade und ein Renaissanceturm – das ist die außergewöhnliche Formel der Münchener Maxburg von Theo Pabst und Sep Ruf. Zwischen 1954 und 1957 wurde die im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstörte Herzog-Max-Burg in modernen Formen wiederaufgebaut. Im architektonisch konservativen München der 1950er Jahre war das geradezu skandalös. Doch während die Bürger die vermeintlich „amerikanische“ Architektur ablehnten, erwähnte Sigfried Giedeon 1960 in einem an Walter Gropius gerichteten Brief einzig Sep Ruf als Ausnahme im „hoffnungslosen Wiederaufbau des Münchner Stadtkerns“.
Nun widmet sich die Ausstellung „Ein Vorbild in Europa: Die Maxburg in München“ dem einst umstrittenen Bauwerk. Gestaltet wurde die Ausstellung vom Amtsgericht München in Kooperation mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und der Sep Ruf Gesellschaft. Die Vernissage findet am 8. Oktober 2019 um 18 Uhr im Schnitzer&-Studio (Lindwurmstraße 95a, 2. Innenhof) in München statt. Bis zum 22. November 2019 erzählen Fotos, Texte und Filmausschnitte von der Geschichte der Maxburg. Zudem wird es am 23. Oktober 2019 um 17.30 Uhr eine Führung über das Areal mit anschließendem Besuch der Ausstellung geben. (mk, 27.9.19)
München, Maxburg, Innenhof (Bild: Copyright Designbüro Josef Grillmeier, München)