1984 veröffentliche der Architekt und Lehrmeister Josef Paul Kleihues (1933-2004) sein Manifest die „Sieben Säulen der Architektur”. In sieben passend illustrierten Texten werden Geometrie, Konstruktion, Harmonie, Vollkommenheit, Funktion, Utopie und Poesie als ebenjene Säulen erläutert. Mithin ist die Architektur als künstlerische Tätigkeit definiert. Und so sollte es sein: Der im Westfälischen Rheine geborene Kleihues war unter anderem ab 1979 Planungsdirektor der IBA Berlin 1987, den Begriff der “Kritischen Rekonstruktion” prägte er wie kein Zweiter. Auch die 1990 eröffnete Städtische Galerie Kornwestheim ist ein Kleihues-Entwurf – der sich eng an den Gestaltungsparametern des Baumeisters orientiert: Parallelogramm, Dreieck, Rechteck und Kreis als wiederkehrende Formen erzeugen ein aus ihrer Komposition hervorgehendes Spannungsfeld.

Zum 30-jährigen Jubiläum widmet sich hier nun eine Sonderausstellung dem Bau selbst ebenso wie dem Museum für Contemporary Art in Chicago und dem Museum für Zeitgenössische Kunst Hamburger Bahnhof in Berlin. Darüber hinaus sind unterschiedlichste von Josef Paul Kleihues gestaltete Objekte zu sehen, die seinen ganzheitlichen Gestaltungsansatz verdeutlichen. Der Start am 28. März war von Corona ausgebremst, nun ist bis zum 7. März 2021 Gelegenheit, “Josef Paul Kleihues – Geometrie und Poesie” anlässlich des Jubiläums von 30 Jahren Kunst im Kleihues-Bau zu besuchen; geöffnet ist Freitag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr. (db, 8.6.20)

Kornwestheim, Museum im Kleihues-Bau (Bild: Thomas Ledl, CC BY-SA 4.0)

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