Bevor er mit eleganten Konzernzentralen für Neckermann und Co. berühmt wurde, war der Architekt Egon Eiermann (1904–1970) bereits Ende der 1940er Jahre im Industrie- und Wohnungsbau unterwegs. Die Folgestationen sind ikonisch: der Brüsseler Weltausstellungspavillon mit Sep Ruf, der Wiederaufbau der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche und der Bonner Lange Eugen. Aber auch im nachkriegsmodernen Möbeldesign hinterließ Eiermann unübersehbare Spuren. Ohne den Klappstuhl SE 18, den Stahlrohrstuhl SE 68 oder den Korbsessel E 10 hätte so manchem Firmenfoyer, Forschungsinstitut und so Gutbetuchtenwohnzimmer der international wirkende Glanzpunkt gefehlt.

Dafür erprobte und bog Eiermann, in enger Kooperation mit Möbelherstellern, Holz- und Stahlrohrgestelle, Formholzsitze, Gurt- oder Korbbespannungen, Korbsessel und -sofas und vereinzelt sogar Kunststoffschalen. Zu den ersten Studenten seiner Karlsruher Lehrtätigkeit zählte der junge Oswald Mathias Ungers, weshalb sich auch das Kölner Ungers-Archiv für Architekturwissenschaft (UAA) des Themas besonders angenommen hat. Die Ausstellung “Der Stuhl des Architekten. Sitzmöbel von Egon Eiermann” entstand in Zusammenarbeit mit dem Südwestdeutschen Archiv für Architektur und Ingenieurbau (saai) am Karlsruher Institut für Technologie. Die Präsentation ist noch bis zum 9. Februar in Köln (UAA, Belvederestraße 60, 50933 Köln) zu sehen. (kb, 16.1.18)

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