In Bulgarien geht es einem Stück sozialistischer Erinnerungskultur an den Kragen. Das monumentale Denkmal “1300 Jahre Bulgarien” soll abgerissen werden, die ersten Arbeiten haben bereits begonnen. Die Skulptur aus ineinander verschränkten Betonelementen ist bis zu 31 Meter hoch und wurde der Öffentlichkeit zum Jubiläumsjahr 1981 übergeben. Die bulgarische Initiative “Save the Monument” hofft, den Abriss in letzter Sekunde noch stoppen zu können und sucht nun internationale Unterstützer.

Das Monument ist Teil des Ensembles um den Nationalen Kulturpalast, der ebenfalls anlässlich der 1300-Jahrfeier Bulgariens im Zentrum Sofias errichtet wurde. Das ostmoderne Bauwerk wird derzeit saniert, worunter absurderweise auch der Abriss des Denkmals gerechnet wird. Anlass ist die erste EU-Ratspräsidentschaft Bulgariens im Jahr 2018, der der Kulturpalast eine repräsentative Bühne bieten soll. Da die Skulptur zu Zeiten der Volksrepublik Bulgariens entstand, wird sie mit dem damaligen Regime verknüpft, obwohl sie sich in ihrer Abstraktion deutlich von der realsozialistischen Monumentalpropaganda unterscheidet. Die ineinander verschränkten Betonblöcke des Denkmals wurden von Valentin Startchev entworfen und sollen Geschichte, Gegenwart und Zukunft Bulgariens darstellen. (jr, 19.7.17)

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