Einst kickte hier die Union Solingen in der 2. Fußball-Bundesliga. Doch die guten Zeiten im Stadion am Hermann-Löns-Weg sind lange vorbei. Der Fußballverein, nach einer Insolvenz 1990 als 1. FC Union Solingen neu gegründet, ist seit 2012 endgültig Geschichte. Und im 1929 errichteten Stadion werden bereits seit 2010 keine Ligaspiele mehr ausgetragen. Einst traten die Solinger hier gegen Bayern München, Schalke 04 (die 1983 mit 0:4 untergingen) und Borussia Mönchengladbach an – im DFB-Pokal 1985 wurde gegen das Team vom Niederrhein der Besucherrekord von 16.000 erreicht. Heute wird nur noch ein Nebenplatz samt Umkleidekabinen vom Verein OFC Solingen genutzt, den Rest des 1976 und 1982 sanierten Stadions hat mittlerweile die Natur erobert.
Bald dürfte mit der Idylle Schluss sein: Seit Jahren ist der Abriss der Sportanlage beschlossene Sache, nun dürfte es tatsächlich bald losgehen. Auf dem Areal im Stadtteil Ohligs sollen insgesamt 72 Häuser mit 105 Wohneinheiten entstehen, die von der Kölner BPD Immobilienentwicklung seit dem vergangenen Herbst vermarktet werden. Der Investor kündigt zumindest an, die Geschichte des Grundstücks zu berücksichtigen: Sofern möglich, wolle man Bereiche des Union-Stadions in die Bebauung mit einbeziehen. Stadt und Investor sind startbereit, derzeit wartet aber noch der Bebauungsplan auf die endgültige Genehmigung, diesen muss das Bauministerium des Landes NRW absegnen. (db, 3.2.18)