Der Anlass ist kein schöner, diese Reaktion aus der Wissenschaft aber vielversprechend und zukunftsblickend: Der Studiobau des Bayerischen Rundfunks in München (Josef Wiedemann, Werner Eichberg und Otto Roth, eröffnet 1963) soll abgerissen werden. Vor diesem Hintergrund möchte ein Symposium zur Geschichte von Studios und Studiobauten eine interdisziplinäre und partizipative Erforschung von Studiobauten und ihrer Ausstattungen sowie ihrer historischen und zukünftigen Nutzung anregen. München als Tagungsort scheint dabei auch aus historischen Gründen nahezu zwangsläufig: Seit 1922 wird auf dem Rundfunkgelände nahe dem Münchner Hauptbahnhof Radio produziert. Vor knapp 100 Jahren, im Juni 1929 wurde in München der erste Rundfunkbau Deutschlands eröffnet. Diesem folgten bald landesweit viele weitere Radio- und später auch Fernsehstudios, zuletzt wurden die Münchner Rundfunkbauten im Jahr 1976 um ein 20-stöckiges Bürogebäude erweitert.
Bei dem öffentlichen Symposium „Für den guten Ton“ am 20. und 21. November 2024 kommen Expert:innen aus den Bereichen Architektur, Wissenschaft, Akkustikberatung und Denkmalpflege zusammen, vorgestellt werden neben dem Münchner Studiohaus Bauwerke wie das MPS-Studio in Villingen aus den 1960er Jahren, das Slovak Radio Building in Bratislava oder der Sendesaal Bremen. Die Tagung wurde organisiert von Daniela Zetti (Universität zu Lübeck), Hanns-Erik Endres vom Denkmalnetz Bayern und Andreas Putz (TU München). Die Veranstaltung ist öffentlich, mit Ausnahme der Studioführung an der Hochschule für Film und Fernsehen HFF. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten an: mail@nb.ar.tum.de. Nicht zu vergessen, es gibt am 19. November 2024 noch ein einleitendes Konzert. (pk, 31.10.24)
München, Studiobau (Bild: Denkmalnetz Bayern, Hanns-Erik Endres)