In Leipzig warten neue Aufgaben auf den ehemaligen sowjetischen Pavillon. Der leerstehende Bau auf dem alten Messegelände soll zum Stadtarchiv werden. Die Stadt sucht bereits seit 2005 nach einer neuen Heimat für ihr umfangreiches historisches Gedächtnis, das die Kapazität des bisherigen Archivs zu sprengen droht. Nun entschied man sich für den seit 20 Jahren verwaisten Bau mit wechselhafter.

Der Pavillon wurde 1923/24 nach Plänen der Architekten Oskar Pusch und Carl Krämer als Ausstellungshalle für Werkzeugmaschinen errichtet. Wenige Jahre später folgte ein erster Umbau für einen multifunktionalen Einsatz: unter dem Namen “Achilleion” fungierte die Halle bald als Sportpalast. Im Krieg wurde das Bauwerk beschädigt und 1950 nach Umbauten als sowjetischer Pavillon wieder eröffnet. Über dem Haupteingang prangten nun Hammer und Sichel, gekrönt wurde der Bau von einem nadelförmigen Turm mit Sowjetstern, der an die klassizistische Admiralität in St. Petersburg erinnerte. In den 1970er Jahren erhielt er eine neue Fassade, die 2002 wegen Baufälligkeit teilweise entfernt werden musste. Die mit dem Umbau beauftragten Büros ARGE Pfau Architekten und F29 Architekten stehen in engem Austausch mit dem Denkmalschutz und wollen die wechselhafte Geschichte des Baus sichtbar machen, statt einen Zustand zu rekonstruieren. (jr, 25.6.16)

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