Berlin-Friedrichsfelde gilt als Wiege des deutschen Plattenbaus. Die Info-Route “Platte & Co” erschließt nun den Stadtteil und seine berühmt-berüchtigte Architektur: Vom U-Bahnhof Tierpark verläuft sie auf 2,7 km kreuz und quer durch den Kiez, vorbei an allen wichtigen Baureihen wie WHH oder P2 hin zur vorherrschenden WBS-70. Solche Bezeichnungen klingen ähnlich seriell wie der industrielle Wohnungsbau selbst. Und so haftet der Platte ein schlechter Ruf an: effizient, aber monoton.

Werner Schmitz, zwanzig Jahre Stadtplaner des übergeordneten Bezirks, will auf die Schönheit der Platte hinweisen: 15 Tafeln informieren über Baustil und Modelle. Alle namhaften Exemplare sind in Friedrichsfelde vorhanden, denn hier begann auch die Geschichte der deutschen Platte: 1926 entstand die Splanemann-Siedlung als erste Großbausiedlung in Plattenbauweise. Sie liegt ebenso auf der Route wie die wichtigsten Modelle der 1970er Jahre, mit denen die DDR-Regierung dem industriellen Wohnen zum Durchbruch verhalf. Die Inforoute wurde mit Fördermitteln von “Stadtumbau Ost” durch die Planergemeinschaft Kohlbrenner eG umgesetzt. Auch andernorts in Berlin gibt es Touren zur Geschichte des DDR-Plattenbaus, beispielsweise in der Museumswohnung in Hellersdorf oder entlang der prunkvollen Karl-Marx-Allee. Doch in Friedrichsfelde kann man nun die gesamte Bandbreite in nur einem Spaziergang entdecken. (ps, 10.1.16)

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