Die Fotografie war in ihren Anfängen ein anarchisches Vergnügen. Während der Zugang zur Malerei, noch dazu zu den großen und damit wirtschaftlich interessanten Themen traditionell den Männern vorbehalten war, blieb die offiziell 1839 erfundene Technik des Lichtbilds ab dem frühen 19. Jahrhundert lange ein offenes Feld. Es brauchte nur etwas technisches Interesse, viel Geschick und ein gutes Auge. Selbst der Faktor Geld bildete um 1900 kein Hindernis mehr, denn mit der Trockenplatte, dann dem Plan- und Rollfilm wurden Frauen sogar zur umworbenen Zielgruppe. Damit entdeckten Künstlerinnen – neben der Reisefotografie – auch den sie umgebenden urbanen Raum mit viel Experimentierfreude als bildwürdiges Motiv. Ihnen widmet das Historische Museum Frankfurt nun eine eigene Ausstellung.

Unter dem Titel „Stadt der Fotografinnen“ werden 40 Vertreterinnen dieser jungen Technik mit rund 450 Werken miteinander ins Gespräch gebracht. Die Spannweite der in Frankfurt am Main gezeigten Stücke reicht von 1844 bis 2024, von der Architektur- und Mode- über die Porträt- und Theater- bis hin zur Presse- und Kunstfotografie. Mit Szenen aus dem Theater und für Ilustrierte sind etwa die Schwestern Nini und Carry Hess vertreten, für die Zeit der Weimarer Republik stehen u. a. Bilder von Ilse Bing, Ella Bergmann-Michel und Gisèle Freund. Nach einem Blick auf die Nachkriegszeit war es den Kurator:innen nicht minder wichtig, das heutige Frankfurt als lebendigen Ort zeitgenössischer Fotografie vorzustellen. Denn durch die Jahrzehnte warten noch viele zu Unrecht vergessene Fotografinnen auf ihre Wiederentdeckung. Die Ausstellung „Stadt der Fotografinnen. Frankfurt 1844–2024“ will dazu einen Beitrag leisten und ist im Historischen Museum Frankfurt noch bis zum 22. September 2024 zu sehen (kb, 22.8.24)

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