Das Bonner Stadthaus ist weiterhin vom Abriss bedroht. Die dringend erforderliche Sanierung, die zuletzt nach Angaben des Bonner Generalanzeigers auf rund 200 Millionen Euro geschätzt wurde, wird von der Lokalpolitik angesichts klammer Kassen immer wieder aufgeschoben. Auch der Abriss oder Verkauf ist nicht vom Tisch. Die Hängepartie ist inzwischen für jedermann sichtbar: Im August entfernte man die letzten der für die Fassade so charakteristischen Vorhangscheiben – sie drohten herabzustürzen. Ob sie je erneuert und wieder aufgehängt werden, bleibt offen.

Das Stadthaus entstand von 1973 bis 1977 nach Entwürfen von Erwin Heinle und Robert Wischer. Es beherbergt die städtische Verwaltung und sollte der provisorischen Hauptstadt eine städtebauliche Dominante geben – auch als Gegengewicht zu den Bauten der Bundesregierung. Das Stadthaus setzt sich aus fünf Punkthochhäusern unterschiedlicher Höhe zusammen. Er ist im Sinne der autogerechten Stadt mit einem Parkhaus-Sockelgeschoss versehen, das direkt an die Straße angeschlossen ist. Fußgänger werden getrennt davon über Rolltreppen transportiert. Unter den Bonner Bürgern ist das monumentale Stadthaus von Anfang an umstritten. Nicht zuletzt, da ihm Teile der historischen Altstadt weichen mussten. (jr, 20.9.14)

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