Im vergangenen Jahrhundert entwickelten grenzübergreifende Expertennetzwerke “wissenschaftsbasierte Ordnungskonzepte”, die gesellschaftliche Probleme planerisch lösen sollten. Dabei besaßen solche Zusammenschlüsse keine Sanktionsmittel, um ihre großen Ideen im Kleinen durchzusetzen. Zudem waren diese Netzwerke anfällig für fachliche und politische Konflikte. Doch wie konnten sie trotzdem funktionieren? Welchen Beitrag lieferten sie für die Verbreitung ihrer Konzepte?

In seiner 2016 beim Vandenhoeck-Ruprecht-Verlag veröffentlichen Publikation “Stadtplanung für die Welt” untersucht der Berliner Historiker Philipp Wagner diese Fragen am Beispiel der International Federation for Housing and Town Planning (IFHTP). War dieser stadtplanerische Zusammenschluss doch das größte moderne Netzwerk seiner Art. Entlang der Aktivitäten des IFHTP legt Wagner dar, dass die Vertreter derartiger Expertenverbände unterschiedliche Internationalisierungspraktiken entwickelten und damit ihre Forderungen zum Allgemeingut machen wollten. Für seine mit diesem Buch vorgelegte Promotion wurde Wagner 2016 mit dem Nachwuchspreis der Gesellschaft für Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung ausgezeichnet. (kb, 5.3.17)

Wagner, Philipp, Stadtplanung für die Welt? Internationales Expertenwissen 1900–1960 (Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft 220), Vandenhoeck-Ruprecht-Verlag, Kornwestheim 2016, gebunden, 400 Seiten, 22 Abbildungen, ISBN: 978-3-525-37044-5.

Anmelden

Registrieren

Passwort zurücksetzen

Bitte gib deinen Benutzernamen oder deine E-Mail-Adresse an. Du erhältst anschließend einen Link zur Erstellung eines neuen Passworts per E-Mail.