Die Zukunft des früheren Staudenhof-Areals am Alten Markt in Potsdam hat im dortigen Bauausschuss für eine heftige Kontroverse gesorgt. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Willo Göpel erklärte laut Tagesspiegel aus, dass der dort geplante Bau von Sozialwohnungen durch die städtische Pro Potsdam nahezu ausgeschlossen sei, weil das Land Brandenburg nicht mehr ausreichend Fördermittel ausweise. Aufgrund geplanter Einsparungen bei der Landesbauförderung droht in Potsdam mehreren großen Wohnungsbauvorhaben das Aus, mindestens aber eine erhebliche Verzögerung. Eigentlich sollte nun die Entwurfsphase für den Staudenhof-Ersatzbau starten. Doch bereits diese ist ohne zugesagte Wohnungsbauförderung unmöglich. Bereits 2024 hatte Pro Potsdam erklärt, dass angesichts der Preisentwicklung im Bausektor, der Zinsen und der großen Nachfrage in ganz Brandenburg die Fördermittel für günstige Wohnungen im Land nicht mehr ausreichen.

Damit erweist sich der gegen viele Widerstände durchgesetzte Abriss des DDR-Wohnkomplexes Staudenhof nach derzeitigem Stand als Fiasko: Der Plattenbau mit 180 preisgünstigen Wohnungen – in denen zeitweise auch Geflüchtete untergebracht waren – ist weg, der dringend benötigte Wohnraum auch, und der Ersatzbau ist nicht mehr in Sicht. Etliche Befürchtungen der Abrissgegner, im Bündnis „Retten wir den Staudenhof“ organisiert, haben sich nun bewahrheitheitet. Der als „Staudenhof“ bezeichnete Wohnblock wurde von Hartwig Ebert, Peter Mylo und Fritz Neuendorf entworfen und auf Grundlage des im VEB Wohnungsbaukombinat Potsdam vorhandenen und für das Gebäude ergänzten Elementesortiments 1971–1972 in industrieller Montagebauweise errichtet. Seit 2009 war der Abriss im Gespräch, 2019 wurde bereits die Grünalage abgeräumt, 2023-2024 schließlich das sanierungsbedürftige Wohngebäude. (db, 1.7.25)

Potsdam, Staudenhof 2022 (Bild: Gunnar Klack, CC BY-SA 4.0)

Potsdam, Staudenhof 2022 (Bild: Gunnar Klack, CC BY-SA 4.0)

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