Seit 2013 residiert der Landtag von Baden-Württemberg im Stuttgarter Kunstgebäude. Der Tagungsort war jedoch nur ein Provisorium, Grund waren Sanierung und Umbau des eigentlichen Parlamentsgebäudes. Nun steht der Rückzug in den angestammten Sitz des hohen Hauses an. Damit verbunden ist ein Umzug von der Früh- zur Nachkriegsmoderne: statt im mit einer Kuppel versehenen Kunstgebäude, das 1910-1913 nach Plänen Theodor Fischers entstand, tagt der Landtag künftig wieder in Horst Lindes flachgedecktem Landtagsgebäude, das 1961 fertiggestellt wurde.
Seit 2013 wurde der Nachkriegsbau modernisiert. Die Arbeiten erfolgten in Abstimmung mit dem Denkmalschutz, so dass die indizierte Transparenz und die schlichte Eleganz der Nachkriegszeit erhalten blieb. Eine große Veränderung erfuhr jedoch der Plenarsaal, der zuletzt etwas düster wirkte. So blieb die Holzvertäfelung zwar erhalten, ist farblich jedoch deutlich heller als ihr Vorgänger. Zudem wurde das Dach über dem Saal zu einer Lichtdecke umgestaltet, die Tageslicht auf die Sitze der Abgeordneten fallen lässt. Ob mancher von ihnen dennoch Fischers Kuppel vermissen wird, bleibt abzuwarten. (jr, 7.5.16)