Dass die baden-württembergische Landeshauptstadt nicht gerade behutsam mit ihrem baulichen Erbe umgeht, ist spätestens seit den Diskussionen um den Hauptbahnhof hinlänglich bekannt. Davon sind auch die Kirchen nicht ausgenommen. Aktuell wird in Stuttgart-Mönchfeld die Kirche St. Johannes Vianney (1962, Hans-Werner Merkle) niedergelegt. Die brutalistische Kirche St. Stefan (1976) hat seit 2018 eine neue Bestimmung gefunden – als Buchladen mit kultureller Beinutzung. Bereits 2014 hatte das katholische Stadtdekanat, wie die Stuttgarter Nachrichten aufführen, eine Rangliste ihrer Bauten erstellt. Demnach sollen 13 von 54 Kirchen “weiterentwickelt” werden.

Einige katholische Kirchen wurden an andere Glaubensgemeinschaften abgegeben (St. Bonifatius, 1935; St. Albert, 1967), andere sind bereits niedergelegt (St. Ulrich, 1966; St. Vinzenz Pallotti, 1966; St. Peter, 1972), weitere könnten bald ihr Schicksal teilen (Mariä Verkündigung, 1970; Christus-Erlöser-Kirche, 1971). Auf evangelischer Seite sieht es nicht weniger bewegt aus: Die methodistische Sophien-/Auferstehungskirche (1879) wurde noch 2013 abgerissen – für ein Einkaufszentrum. Auf landeskirchlicher Seite sind z. B. die Luther- (1983) und Föhrichkirche (1930) bereits vermietet und sollen verkauft werden. Nicht zuletzt sucht man für die begnadet brutalistische Nikodemuskirche (1967) in Bottnang seit Jahren nach einer neuen Nutzung. (kb, 18.4.20)

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