In Moskau scheint ein Pionierbau des sowjetischen Konstruktivismus dem Abriss entgangen zu sein: der nach seinem Erbauer Vladimir Grigor’evič Šuchov benannte Šuchov-Radioturm. Der – zentral gelegene – Bau ist schon lange bei verschiedenen Immobilieninvestoren begehrt, der Abriss schien nur eine Frage der Zeit. Nun teilte die Stadtverwaltung jedoch mit, den Turm unter Denkmalschutz stellen und an seinem jetzigen Standort erhalten zu wollen – denn auch eine Verlagerung war im Gespräch. Zuvor hatten sich international renommierte Architekten in einem offenen Brief an den russischen Präsidenten dafür stark gemacht, den Turm zu erhalten.

Nachdem die akute Abbruchgefahr gebannt ist, steht nun die Sanierung an. Deren Finanzierung ist jedoch noch nicht geklärt. Der 150 Meter hohe Radioturm wurde 1922 für den sowjetischen Rundfunk aus sechs übereinander gestellten Hyperboloiden errichtet. Šuchov gilt als Vater der ebenso schnellen wie preisgünstigen Hyperboloidkonstruktionen. Über Jahrzehnte war der Turm das höchste Gebäude er gesamten UdSSR. Mit der Eröffnung des Moskauer Fernsehturmes Ostakino 1967, mit 537 Metern damals das höchste Bauwerk der Welt, geriet er allerdings zunehmend in Vergessenheit. (jr, 3.9.14)

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